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Elternratgeber – Hilfe beim Üben

Elternratgeber – Wie kann ich mein Kind beim Erlernen eines Instrumentes unterstützen?

Übung macht den Meister! Dieses geflügelte Wort gilt vor allem wenn es um das Erlernen eines Instrumentes geht. Beim Üben hilft „viel“ jedoch nicht immer viel und über den richtigen Weg zur Meisterschaft am Instrument gibt es verschiedene teils weltanschaulich geprägte Auffassungen. Zwischen „laissez faire“ und der Projektion eigener, elterlicher Erwartungshaltungen auf das Kind aber liegen Welten und es gibt sie, die kleinen Tipps, die die schönste Nebensache der Welt, das Erlernen eines Instrumentes, zum Erfolg werden lassen.

Regelmäßigkeit
Versuchen Sie ihrem Kind einen regelmäßigen Überhythmus zu vermitteln. Die Übeeinheiten müssen nicht übermäßig lang sein, für den Anfang reichen schon 15-20 Minuten. Wichtig ist nur, dass sie regelmäßig, am Besten täglich sind. Wer nur einmal in der Woche, meist am Tag vor dem nächsten Unterrichtstermin übt wird feststellen, dass auch wenn dann 2 Stunden oder mehr geübt wird, der Unterricht schlecht vorbereitet ist. Das Erarbeitete kann in dieser Zeit bestenfalls verstanden, keinesfalls aber verinnerlicht werden. Bei mehreren kurzen Übeeinheiten kann das Stück verstanden und durch tägliche Spielpraxis auch motorisch verinnerlicht werden. Beim nächsten Unterrichtstermin wird es so schon viel besser sein. Wer auf diese Weise merkt, dass er am Instrument vorankommt und immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hat setzt sich gern mit neuen Aufgabenstellungen am Instrument auseinander. Das regelmäßige Üben wird so schnell selbstverständlich und aus den anfänglichen 15-20 Minuten werden schnell und wie von allein mehr.

Langsam aber sicher!
Das Erlernen eines Instrumentalstückes ist eine Herkulesaufgabe. Diese Aufgabe im Ganzen, also als Summe verschiedener Teilprobleme, bewerkstelligen zu wollen zieht ein demotivierendes Scheitern fast zwangsläufig nach sich. Ein Spielstück besteht meist aus mehreren Teilen, die in einem bestimmten Tempo gespielt werden sollen. Natürlich kann niemand sofort alle Teile im Originaltempo spielen. Kinder versuchen aber gerade das besonders häufig, sie legen sich die Last der Hausaufgabe in einem Stück auf ihre schmalen Schultern und scheitern. Das äußert sich dann so, dass Kinder den Beginn des Stückes spielen können, Mittelteil und Ende aber immer fehlerhaft sind, sie das Stück also im Regelfall nicht spielen können. Das ist frustrierend!

Aber, Sie als Elternteil sind erwachsen, geübt im logischen Denken und im Zerlegen von großen Problemen. Sie können Ihrem Kind in schwierigen Situationen helfen indem Sie mit ihm einzelne Teile des Spielstückes üben und ihm das Erlernen dieser kleinen Brocken als Erfolg „verkaufen“. Bald schon werden die einzelnen Teile zusammengefügt. Und das Tempo? …. kann man ganz zum Schluss schrittweise steigern. Spielgeschwindigkeit wird vielfach bewundert ist aber keine Magie. Nur wer langsam etwas spielen kann wird es irgendwann auch schneller spielen können. Nur Geduld, die Geschwindigkeit kommt fast von allein!

Versuchen Sie zu verfolgen was das Kind im Unterricht lernt
Lehrer, zum Beispiel der Neuen Musikschule, sagen Ihnen gern was in der letzten Unterrichtsstunde Gegenstand der Unterweisung war. Lassen Sie sich einfach kurz die Hausaufgaben ihres Kindes erklären. Um diese zu verstehen muss man nicht besser als das Kind spielen, sondern lediglich wissen woran das Kind beim Üben arbeitet. Nicht immer geht es um richtige oder falsche Töne, sondern auch um Artikulation, Körperhaltung oder Rhythmus. Es kann hilfreich sein das Kind an die konkrete Aufgabenstellung der Hausaufgabe zu erinnern da Kinder häufig ihr Übepensum darauf verkürzen, dass sie versuchen alle Töne schnell richtig zu spielen. Man sollte nicht nach Schulmeisterart um das Kind herumschleichen und es bei jedem Fehler kritisieren. Das führt zu unnötigen Blockaden denn Fehler gehören naturgemäß zum Üben. Lassen Sie sich aber von Ihrem Kind die Übungsergebnisse vortragen. Bei dieser Gelegenheit sind Lob und Kritik richtig platziert und außerdem merkt das Kind, dass Sie Anteil an dem was es tut nehmen.